Präsentation des Verlages
Der Platow-Brief wird Börsianern ein Begriff sein. Jetzt meldet sich Fleur Platow, die Tochter des Begründers des deutschen Informationsdienstes zu Wort. Die promovierte Publizistin ist unter anderem Beraterin des schweizerischen Smart Ladies Investment Club. Das Buch ist im Plauderton geschrieben und soll Frauen anlocken, die angeblich anders als Männer investieren. Dies versucht die Autorin mit ihren Erzählungen von cleveren und reichen Aktionärinnen zu untermauern.
Neben diesen Anekdoten gibt es Abschnitte, in denen sachlich KGV, Dividende, Bezugsrecht und Zinsen erörtert werden. Der Ton wechselt folglich von vertraulich zu sachlich. Das irritiert ein wenig, denn die Leser wissen nicht genau, wohin die Reise geht. Am besten und nützlichsten sind Platows Erklärungen zu Themenbereichen wie defensiven oder zinssensitiven Aktien. Weniger positiv kommt die Verklärung ihres erfolgreichen Vaters an. Anstatt sich von ihm zu lösen, sich zu emanzipieren und sich als eigenständige, kompetente Expertin zu verkaufen, stellt sie ihr Licht unter den Scheffel eines übermächtigen Vaters -- und das in einem Buch für Frauen! Das ist sehr schade und nimmt dem Buch die Power.
Des Weiteren wäre es besser gewesen, entweder eine Art Biografie mit den Anekdoten über reiche Freundinnen oder einen handfesten Aktienratgeber zu schreiben. Denn die Tipps zu Obligationen oder Bonds sowie zum richtigen Verhalten in Zeiten des Crashs am Neuen Markt lesen sich spannend. Das Buch ist weit gehend auf einen internationalen Markt ausgerichtet, wenngleich auch viel "Schweizerisches" vorkommt. --Corinna S. Heyn
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