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Ich, Romy   

Ich, Romy


Romy Schneider Renate Seydel

Broschiert. Piper 2002-06-04.
ISBN 9783492228756
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Präsentation des Verlages

Tagebucheintrag der dreizehnjährigen Internatsschülerin aus dem November 1951: "Ach, jetzt hätte ich gute Lust, heut' Nacht durchzubrennen". Ein Zustand, der sich bei dieser Frau durchs ganze Leben zog.

Geht man den Ursachen nach, warum im Privatleben der Romy Schneider so vieles so gründlich missriet, dann bieten die zuckrig-verklärenden Erinnerungen ihrer Mutter Magda, die den Tagebüchern vorangestellt werden, einen interessanten Ansatz. Beide Eltern waren mit ihrer Schauspielerei derart beschäftigt, dass eine Kinderfrau die Mutter über Jahre hinweg über den Stand der heranwachsenden Romy auf dem Laufenden halten musste. Über erste Verhaltensauffälligkeiten wird jovial hinweggeweanert. Jo schauns, das erste Zahnerl von unserm Mauserl. Ein grausliches Erziehungsmodell.

Die hier zum ersten Mal veröffentlichten Tagebücher liefern das spannende Psychogramm einer Frau, die bei sich und anderen keinen Halt finden konnte. Von ihrer Mutter (die sich damit wohl den größten Gefallen tat) mit fünfzehn ins Filmgeschäft geschubst, drehte Romy Schneider ein cineastisches Schaumgebäck nach dem andern, Höhepunkt waren die drei Sissy-Erfolgsfilme. Damit war ihr Ruf als "sauberes, entzückendes, reines deutsches Mädchen", wie sie im Tagebuch festhielt, zementiert. Später, längst in Frankreich etabliert, klagt sie: "Die Deutschen wollen mich nicht als Femme fatale, sie wollen mich nicht sexy, wie etwa in einer Episode des Boccaccio-Films".

Romys Schneiders Männerbekanntschaften endeten oft im Fiasko. Ihr Bekenntnis, "Siegertypen zu lieben", erwies sich als allzu schale Lebensphilosophie, die sich bitter rächte, da die von ihr eroberten Sieger sich im Alltag oft genug als neurotische Hanswurste herausstellten.

Etwa Mitte der 70er Jahre wechselt der bislang rein private Erinnerungscharakter der Tagebücher in einen auffällig schrillen, fast an Verfolgungswahn grenzenden Rechtfertigungston, der sich an eine imaginäre Öffentlichkeit wendet. Romy Schneider ist angeschlagen. Jahrelange kräftezehrende Filmerei ohne das Gegengewicht eines ausgleichenden Privatlebens hatten sie erschöpft. Doch das Schlimmste stand noch bevor. --Ravi Unger



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