Präsentation des Verlages
Isabelle Graw, Kunstkritikerin und Politologin, gibt seit 1990 die in Köln erscheinende Zeitschrift Texte zu Kunst heraus. Die Auswahl ihrer Essays, die dieser Band enthält, umspannen ein weites Themenspektrum: von Interviews mit Benjamin Buchloh, der für die Documenta X als Berater agierte und dem Literaturwissenschaftler Peter Bürger, Autor der Theorie der Avantgarde, bis hin zu Ausstellungsbesprechungen und Texten über Yves Klein, Pierre Klossowski und Gordon Matta-Clark.
Trotz ihrer thematischen Vielfalt haben die Interviews und Essays eine gemeinsame Linie, die sie wie ein roter Faden zusammenhält: Graws Interesse an dem Zusammenhang zwischen künstlerischem Schaffen und gesellschaftlichem Kontext. So fragt sie nach der Bedeutung der RAF-Bilder im Rahmen der Terrorismus-Debatte und vergleicht sie mit Andy Warhols "Most wanted men"-Serie. Anhand der Arbeiten von Isa Genzken, der Ehefrau Gerhard Richters, und der Biographie Chris Reineckes, der früheren Lebensgefährtin von Jörg Immendorf, eruiert Graw, was sich hinter dem Berufsbild Künstlerin im einzelnen verbirgt. In anderen Essays spürt sie den Gruppenzwängen in der Techno-Bewegung nach oder räsonniert über die aufgeregte Reaktion der Feuilletons auf das von ihr und dem DAAD letzten Herbst in Berlin veranstaltete Symposion zur "Linken Kunstkritik".
Isabelle Graws Texte wirken wie helle Spots, die Unebenheiten nicht kaschieren und an so manchem scheinbar Altbekanntem neue Konturen sichtbar werden lassen. Ein Band für alle Kunstbegeisterte, die hinter die Kulissen der großen Kunstevents und Namen blicken wollen. --Doris Lösch
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Silberblick
Buchrezensionen » Silberblick - Texte zu Kunst und Politik
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